Schaut man sich um, gibt es vieles, was mich staunen lässt
der Nachbar steht mit seinem neuen Hund und fachsimpelt
mit einem anderen über das, was Tiere glücklich macht.
Da ist auch die ältere Dame, die darauf achtet, wer durch die Gasse läuft
Wenn da jemand durch die Tore schaut, geht sie hin und fragt,
was er/sie denn da sucht.., keine Polizei der Welt kann sie ersetzen!
Gut, es ist eine kleine Welt hier, eine alte Stadt, über 800 Jahre alt,
aber unsere kleine Gasse wurde schon um 1100 erwähnt,
da hatten sich Mönche aus einem benachbarten Ort angesiedelt,
mit Wirtschaftshof und allem Schnick-Schnack, edel, edel.
400 Jahre später kamen dann die Franziskaner aus Münster, die
20 Jahre lang unsere Nachbarn waren, bis der Konvent aufgelöst wurde.
Zeit und Geschichte ist doch nur ein Wimpernschlag für das Ewige!
Übrig blieb ein kleiner Garten, mit hohen Mauern, ja geliebt von uns
als Familie, Rosenbeete, Terrasse, eine alte Blutbuche, mit viel Schatten.
Geht man in Richtung Stadt, sieht man auch fremde Gesichter, oft fragend
auch verschlossen, hektisch, oder abwesend auf ein etwas starrend,
das piepst und womit man klickt, irgendwas, egal.
Aber da ist auch mein Freund, der so weit weg wohnt, im Süden
mit einer so schönen Frau, die dement geworden ist, sich selbst
und anderen nun fremd geworden, wir schreiben uns oft, halten Kontakt.
Oder mein Nachbar, der sich infiziert hat, in seiner Physio-Praxis und
hohes Fieber hat, seine Lebenspartnerin ihn aber liebevoll betreut,
beide nun in häuslicher Quarantäne, hoffentlich wird alles gut !
Die Enkel sind auch zuhause, in zwei Gruppen wurden Kinder krank
in der neuen Kita, in dem kleinen Dorf, nicht weit von uns entfernt,
meine Tochter, hochschwanger, hat die beiden Jungs nun tagsüber da,
so lebhaft, wie die sind, die nun ihre Freunde vermissen und traurig sind.
Auch die andere Tochter in der Stadt, beide berufstätig, mit zwei Kindern,
alles so schwierig, beide Eltern nun im Home-Office, nicht viel Zeit bleibt
übrig, die Kleinen, tagsüber in der Kita, weil zuhause
ja gearbeitet wird, auch wegen der teuren Mieten, an Haus und Garten
nicht zu denken vorerst, horrende Preise nur im Angebot !
Wir sprechen mit den Kindern, man muss Prioritäten setzen, helfen,
Da – sein, sich kümmern, oft Tränen, wenn wir fahren, Oma und Opa
wann kommt ihr wieder – Morgen ?
Gut, wenn man Zeit hat und noch mobil ist, aber eigentlich leben wir
immer noch fast so zusammen, wie früher und auch immer –
als Familie, und die Partner sind auch unsere Kinder, “Mama” schrieb
unsere Schwiegertochter meiner Frau, beim letzten Besuch im Ausland
und “Bleib doch noch, verschieb doch Deinen Flug”…
Nein, all dies wird nicht enden, egal wie das Schicksal spielt!
Da ist eine GUTE HAND davor, und ich dachte letztens, dass wir alle
einschliessen in unsere HERZEN, im Segen des ganz Alltäglichen, des ganz
wirklichen Lebens, aus dem heraus wir da sind – für uns und andere, die uns
begegnen im Mit-ein-ander, wenn auch einst auf der anderen Seite einmal,
ganz völlig im Licht und völlig geborgen, wie auch hier, nur dort an
einem Ort, ganz ohne Dunkel, ganz ohne Tränen, ohne Sorgen.
Heimat dann unvergänglich, mietfrei, ohne Spar- und Kreditvertrag
und ohne Krankenversicherung und ohne technische Hilfsmittel
rein ökologisch, hinter den Dingen, vor und nach der Materie, ganz-sein
im SEIN, ganz anders, ganz nah, ganz aufgehoben – und zeitlos dann
in SEINER Zeit, dies ALL- es UNS umfasst dann endlich, unendlich: im….
D A N K – I H M – D E R – H I E R – U N D – D A – I S T : U N S N A H !