(Titel ist dem Brief entnommen aus der Literatur/der Mystikerin Hadewijch von Antwerpen aus dem 13. Jhdt, Texte zur geistlichen Belehrung in einer Zeit der Neuorientierung in der mittelalterlichen Gesellschaft)
Ich bin kein “Philosoph”, der “die Welt erklären muss…, nein – ein offenes Herz und ein klarer Verstand reichen dazu sicherlich aus, den Weg im Leben “sinnvoll, friedvoll und glücklich” zu beschreiten – an jedem Tag, denke ich.
Nur die Frage nach dem “Wie und Warum” stellt sich da natürlich an einem gewissen Punkt, nämlich in der besagten Frage, was eigentlich “treibt mich an, was sind die Dinge und Ziele, nach denen ich mich sehne und die ich anstrebe”?
Schon sehr früh in meinem Leben habe ich mir diese Gedanken gemacht, das erste mal, als ich mich einsam und hilflos fühlte, damals als ich nach einer zerrütteten Beziehung meiner Eltern letztlich im Waisenheim landete und zwei lange Jahre lang dort mit anderen Kindern, im Alter von 8-12 Jahren lebte, irgendwie ausgesondert, allein gelassen und nutzlos geworden. Zum Glück nahm mein Leben doch noch eine andere Wende und ich wurde familär später integriert, wenn auch mit weiteren Hindernissen.
Als ich dann noch das “Glück” hatte, als Jugendlicher zu den christlichen Pfadfindern zu stossen, erfuhr ich, dass es neben dem eigenen, persönlichen Lebensthema, auch noch eine ganz andere “Wirklichkeit” gibt, die des sozialen Miteinander und Füreinander, im “Gut Pfad” des Pfadfindergrusses mit den Händen, wobei der starke Daumen den kleinen Finger deckt und schützt und darüber die drei Mittelfinger den Schutz des Himmels anzeigen, des Vater-Sohn-Geist-Prinzips des christlichen Glaubens.
Hinzu kommt die “Einstellung” des : Jeden Tag eine gute Tat”, was mit der Hinwendung zum Mitmenschen ganz praktisch zu tun hat, abseits der eigenen Nasenspitze, was dem Egoismus im Leben des “Hauptsache mir gehts gut” entgegenwirkt, es ist der berühmte Blick “über den eigenen Tellerrand hinaus” im Leben, der sehr wohltuend ist!
Um dann über die Frage von Sinn und Zweck im Leben sich Klarheit zu verschaffen, ist es eben hilfreich, durch die Zuwendung zum Mitmenschen – dies zu erfahren, es ist eine Art “Spiegel” des eigenen Selbst und lässt uns, indem wir Hilfe und Zuwendung anderen geben, unsere EIGENEN KRÄFTE UND STÄRKEN erfahren!
Es ist so, als wenn man den Autoschlüssel umdreht und den Motor startet, man kann es nicht sehen, was und wie etwas passiert, aber plötzlich springt der Motor an und entfaltet seine ganze Energie und setzt das Kraftwerk “Mensch” in Betrieb, wie ein Fahrzeug.
Mein kleiner Enkel fragte mich letztens.., wieso drehst du den Schlüssel und warum?
Ich antwortete, dass damit elektrische Energie fliesst und den kräftigen Motor startet, und dann fuhren wir zusammen los…, da kleine Jungs an der Technik ein grosses Interesse haben, sind Fragen dazu auch von grossem Interesse, da manches geheimnisvoll ist!
Überträgt man dieses Wirkprinzip auf uns als menschliches Wesen, das ebenfalls von Energie gesteuert und angetrieben wird und als “Schaltzentrale” das Nervensystem besitzt und die kognitiven Fähigkeiten des Gehirns, der Wahrnehmung und der Sinne, ist der Mensch ebenfalls ein perfektes “Kraftwerk”, das Energien entfaltet und diese steuern kann…., fragt sich nur – in welche Richtung!
Dazu dient die Erkenntnis – dass wir alle “auf Gemeinschaft angewiesen” sind und wenn auch nicht unmittelbar, dann doch in dem einfachen Austausch von Worten und Gedanken und im Miteinander, ein “Glück über uns selbst hinaus” empfinden zu können.
Im praktischen Bereich, dann auch das positive Wirken in der Gemeinschaft von Arbeit, Familie und Gesellschaft, die jedem Menschen die Möglichkeit eröffnet, sich zu entwickeln, einzubringen, mitzumachen und unsere Welt zu gestalten, in einem positiven Sinne durch Freundlichkeit, Geduld, Zuwendung – und Liebe, die sich “dem anderen schenkt” und im Miteinander dann auch ein unbeschreibliches Glück bereithält.
So ist es auch “in der Beziehung” zum unsichtbaren Wirkprinzip des Lebens selbst, das uns fast unbegrenzte Energie und auch die Leitungen und Anleitungen dazu liefert, wie, wann und wo wir besser abbiegen, halten und auch andere mitnehmen, auf dem Lebensweg, der dann auch ein Geschenk ist, des Unterwegs sein dürfens in einer schönen Landschaft, unter einem blauen Himmel, ganz losgelöst und unter der Sonne fröhlich ein Lied singend oder hörend.. und dann später am Ziel anzukommen, entspannt und froh und dann auch irgendwann dieses Paradies für immer geniessen zu dürfen, auch wenn “unser Fahrzeug dann parkt” und wir beflügelt dann weiter reisen, in das Licht, das wir schon immer in uns tragen und dies uns dann ganz umfängt auf unserer Weiterreise ins ganz Unendliche…!
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